Season 01

Season 01 I Episode 07
Maria Zesch
Maria Zesch ist seit 2021 CEO der TAKT AG, einem mittelständischen Unternehmen, welches 60% in Europa, 40% in den USA umsetzt. Sie ist für 2.000 Mitarbeiter*innen verantwortlich und arbeitet vorrangig in Deutschland. Was ihr in ihrer derzeitigen Funktion extrem Spaß macht, ist die globale Brille auf zu haben und über die kulturellen Unterschiede von Ländern aber auch von Industrien zu lernen.
Davor war Maria fast 20 Jahre in Österreich und Kroatien für T-Mobile tätig. Eine Zeit, die für Zesch wahnsinnig schnell verflog und in der sie viele unterschiedliche Bereiche kennenlernen konnte, angefangen von Strategie, über Marketing, Sales, Business hin zum Consumer Geschäft.
Vielleicht sollte man hier ein ungefähres Datum einfügen, damit der Text nicht veraltet, wenn man ihn in 2 Monaten liest.
Trainieren wie im Sport
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Maria Zesch glaubt daran, dass man sich immer weiterentwickeln muss, „das ist wie beim Sportler, der sich aufs nächste Skirennen vorbereiten muss“.
Maria Zesch
Nur durch ständiges Trainieren und
Lernen kann man besser werden.
Sie hat den Shift zur Takt AG als Chance gesehen, etwas von der Telekommunikation mitzunehmen und sich auch gefragt, was sie aus einem kleinen Land wie Österreich mitbringen kann? Die überschaubaren Unternehmensgrößen etwa sind hier ein Plus, denn so sieht man genauer, wo man die learnings auch auf (deutsche) größere Unternehmen umlegen kann.
Zesch hat in ihrer neuen Funktion in Deutschland kaum Unterschiede zu Österreich festmachen können. Dennoch ist es „auch personenabhängig, aber die ganz großen kulturellen Unterschiede gibt es so nicht“, sagt sie. Was sie aber bemerkt, ist eine gewisse Liebe zum Detail, die in Deutschland noch ausgeprägter vorhanden ist.
Es gibt einen kleinen Unterschied, den sie bereits zwischen den beiden Städten Wien und Stuttgart festmachen konnte und dieser liegt im Thema Netzwerken bzw. auch im Austausch. Wo es in Wien viel stärker vorhanden ist, tauscht sie sich in Deutschland mit einem vergleichsweisen kleinen Netzwerk aus. Das läge laut Zesch wahrscheinlich auch an der Größe des Landes Deutschland, wo es auch zunehmend schwerer wäre, sich auszutauschen.
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Privates Leben managen, aber wie, wenn die Familie zuhause bleibt?
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In Summe bemerkt Zesch, sich wohl den richtigen Mann ausgesucht zu haben. Dadurch ist es ihr möglich, Karriere in Deutschland zu machen. Zudem hat sie ein Netz an Kinderbetreuung zur Verfügung und hat auch hier genug Möglichkeiten, um dieses Netz aktivieren zu können. Zwar ist ihre bald 10-jährige Tochter schon gut darin, selbständig ihre Hausaufgaben zu erledigen, aber den ein oder anderen Blick braucht’s dann auch und somit ist es nur von Vorteil, dass auch ihr Mann recht flexibel ist, obwohl auch er Vollzeit im Berufsleben steht. Somit kann sich Zesch leisten, im Familienleben momentan etwas „außen vor“ zu sein.
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Rollenbilder im Ursprung
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Dadurch, dass Marias Mama immer arbeiten war, hat sie nicht das „klassische“ Rollenbild der Hausfrau vorgelebt bekommen. Sie empfand ihre Mutter immer als Role Model schlechthin. Jedoch ist es immer auch eine ganz persönliche Entscheidung jeder Frau, findet Maria, welche Prioritäten gesetzt werden.
Ob es nun die Working Mum ist, oder die Mutter, die 3 Jahre zuhause bleiben möchte und sich dann z. B. neu findet. Oder auch, wenn nach einer Karenz Unternehmen gegründet werden, das findet Zesch durchaus bewundernswert.
Maria Zesch
Ehrgeiz ist sicherlich etwas, das mich prägt.
Maria Zesch hat immer Ziele vor Augen und trachtet danach, diese umzusetzen. Sie nennt das das „Gewinnergen“. Nachdem sie Wirtschaft studiert hatte, wollte sie einfach guten Impact erzielen. Erst beim ORF, wollte das Ausland sehen, ist in die Unternehmensberatung, ließ sich von dann von T-Mobile abwerben. Auch für ihre derzeitige Position kam ein Headhunter auf sie zu, obwohl es natürlich eine Umstellung für sie bedeutete, den Job zu wechseln. Doch das Neue, das Lernen, das hat sie immer schon geprägt.
Macht und Zesch
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Maria denkt bei Macht zuerst an Machen, an Tun und dass Macht aber auch etwas mit Können zu tun hat.
Maria Zesch
Für mich ist Macht: Impact haben.
Was den Umgang mit der Macht und die Unterschiede betrifft, denkt Zesch personenspezifisch, denn auch hier gibt es ihrer Meinung nach nicht Schwarz-Weiß, sondern Graustufen. Sie spricht aus Erfahrung, sie hat Manager kennengelernt, die Macht als Positionierung benutzt haben - das würde sie selbst nicht so angehen. Was sie hingegen spannend findet ist, wenn Manager und Managerinnen ihre Macht nutzen, um etwas zu bewegen.
Maria Zesch
Ausprobieren, sich Dinge zutrauen.
Und wenn’s schief geht, auf die Beine kommen!
Den Mut haben, Dinge anzugehen.“
Maria hat auch erkannt, dass es um Vorbilder und um den Austausch mit diesen Vorbildern geht. Da können Mentoring Programme hilfreich sein, um eben genau diese Gespräche zulassen zu können, wo es um Themen geht, die viele Frauen beschäftigen.